Der Architekt des Mahnmals Peter Eisenman erzählt, wie die Idee zum Stelenfeld entsteht.
„Das Projekt war so gewaltig: die Idee des Projekts in der Mitte Berlins und der Auseinandersetzung, den wir mit den politischen Parteien und der jüdischen Gemeinde hatten, die kein Denkmal wollten, die wollten Dinge mit jüdischer Symbolik: Sterne und verschiedene Schriftzüge. Ich sagte: Nein, ich will nichts davon. Ich möchte ein Feld des Andersseins, in dem die Menschen verstehen, dass es anders war, in Deutschland Jude zu sein. Und wie es war, in Raum und Zeit anders zu sein. So sind wir auf das Feld gekommen. Es hatte nicht wirklich etwas mit dem Holocaust zu tun, aber es hatte damit zu tun, dass ich mit einer jungen Frau gesprochen hatte, die mit ihrer Mutter nach Auschwitz ging. Sie kam Ende ´44 von Budapest nach Auschwitz und Mengele war dort und er brachte ihre Mutter dorthin und sie sagte: Nein, ich möchte bei meiner Mutter sein. Mengele trat sie und sagte, du wirst noch früh genug bei deiner Mutter sein. Und sie sagte, in dem Augenblick fühlte ich mich verloren, allein und verloren im Raum. Ich wusste nicht, wie ich mich bewegen und was ich tun sollte. Und ich wollte, dass dieses Gefühl, verloren zu sein im Raum das Denkmal bewohnt.“
“The project was so immense: the idea of the project in the middle of Berlin and the struggle we had with political parties; and the Jewish community didn’t want a memorial, they wanted stuff with Jewish symbolism: stars and kinds of lettering. I said no, I don’t want any of that. I want a field of otherness where people understand that to have been a Jew in Germany was other. And what was it be like to be other in space and time. That’s how we came up with the field. It had nothing to do really with the Holocaust symbolically, but it had to do with the fact that I had spoken to a young woman who went with her mother to Auschwitz. She arrived in Auschwitz from Budapest in late ‘44 and Mengele was there and he took her mother over there and the girl said: "No I want to be with my mother". Mengele kicked her and said, you will be with your mother soon enough. And she said, at that moment I felt lost, alone and lost in space. I didn’t know how to move and what to do. And I wanted that feeling of being lost in space to inhabit the memorial.”