Die Treuhandanstalt schließt mehrere Tausend volkseigene Betriebe in der ganzen DDR. Hierzu zählt 1991 auch das Automobilwerk in Eisenach, das bisher den Wartburg herstellt. Nicole Päsler erlebt damals als 14-Jährige, wie für viele Beschäftigte in ihrem Umfeld die Welt zusammenbricht.
"Zur Wendezeit war man sehr euphorisch und man hat so viel Hoffnungen gehabt, was sich alles entwickelt, was sich verändert, was sich verbessert und so. Da haben wir natürlich alle gedacht, das geht irgendwie so weiter. Sicherlich nicht in der Form mit dem Automobilwerk, aber, dass die Leute trotz alledem eine Arbeit haben. Uns ist ja in der Schule, es gab das Fach Staatsbürgerkunde, immer die hässliche Seite des Kapitalismus dargestellt worden: dass es Arbeitslose gibt, dass es Obdachlose gibt, dass die Preise exorbitant hoch sind, dass man ums nackte Überleben kämpfen muss. Und dann ist das auf einmal so eingetroffen. Das waren nicht die Ziele, für die wir auf die Straße gegangen sind."