In der Nacht auf den 25. November 1987 stürmt die Geheimpolizei die Umweltbibliothek. Sie hofft, die dort Engagierten beim Druck eines regimekritischen Blattes zu ertappen. Die Aktion scheitert, die Blätter werden nicht gefunden. Trotzdem nimmt sie die Anwesenden fest. Am folgenden Abend verhaftet sie weitere bei dem Versuch, in der Zionskirche eine Mahnwache für die Inhaftierten zu organisieren. Dirk Moldt gibt nicht auf. Einige Stunden später wagt er einen zweiten Versuch, eine Mahnwache zu beginnen.
"Und dann sind wir da wirklich nachts rüber. Es war, glaube ich, der längste Weg, den ich in meinem Leben gegangen bin. Ist ja nur eine halbe Minute Fußweg gewesen. Aber die haben schon geschlafen. Es war keiner mehr da, der uns hätte festnehmen können. Überhaupt keine Polizei. Am Anfang war eine sehr starke Polizeipräsenz. Wir sind dann rüber, haben da Kerzen angezündet, und haben die ganze Nacht in dieser Schweinekälte ausgeharrt in der Kirche, uns irgendwelche Geschichten erzählt. Es war furchtbar kalt, so ein altes Gemäuer. Und irgendwann morgens, weiß gar nicht, so um sechse, siebene, kamen dann welche, die hatten auch noch einen Kirchenschlüssel, die die Mahnwache einrichten wollten. Ach, hier sind ja schon welche drinnen und so. Also: Wir haben die praktisch eingerichtet. Dann bin ich nach Hause gefahren und habe mich erstmal schlafen gelegt."